Wie war es möglich, dass nach dem gescheiterten Militär-Putsch so schnell so viele türkische Bürger auf die Straße gingen, um dagegen zu demonstrierten? Die Lösung ist einfach: Präsident Erdogan hatte sein Volk über Handy-Botschaften zu den Protesten aufgerufen.
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Seit dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei feiern Tausende Erdogan-Anhänger auf dem Taksim-Platz in Istanbul. Die türkische Regierung hat mittlerweile mit der Jagd auf die Putschisten begonnen. Mehr als 6000 wurden bereits festgenommen.
Was genau ist in der Nacht zum Samstag in der Türkei geschehen, fragen sich viele. Der Putschversuch ist gescheitert. Doch gegen wen die Armee das Muskelspiel verloren hat, wird beim Betrachten dieser Szenen am Taksimplatz in Istanbul deutlich.
Ein Video aus der Türkei zeigt Szenen zu Beginn des Putsch-Versuchs am späten Samstagabend. Soldaten besetzen den privaten TV-Sender CNN Türk, die Stürmung durch das Militär wird live auf Facebook gestreamt.
Auch am zweiten Tag nach dem verheerenden Anschlag in Istanbul geht die Tätersuche weiter. 39 Menschen mussten sterben, weil ein Bewaffneter einen Nachtclub stürmte und um sich schoss. Doch wer ist dieser Mann?
Nach dem Putschversuch der Armee hat die türkische Regierung offenbar die Kontrolle im Land zurückerlangt. Über 1500 Putschisten wurden festgenommen. Die Zahl der Toten wird inzwischen mit 194 angegeben.
Seit etwas über einem Jahr ist Wikipedia in der Türkei gesperrt - gemeinsam mit einigen anderen populären Seiten. Doch die User fanden einen Weg um die Sperre. Es fragt sich, wie lange noch, denn im Juni finden Präsidentschaftswahlen statt.
Wohin entwickelt sich die Türkei? Nach Ansicht von Regierungskritikern immer mehr in Richtung Neo-Osmanismus mit islamischen Strukturen. Die neueste Idee aus dem Bildungssektor scheint diese Tendenz zu bestätigen: Darwins Evolutionstheorie soll aus den Klassenzimmern verschwinden: 'Zu kompliziert für Neuntklässler', heißt es.
Ein Gericht in Istanbul hat am Dienstag die pro-kurdische Zeitung 'Özgür Gündem' bis auf Weiteres verboten. Laut Medienberichten sollen 24 Journalisten festgenommen worden sein. Ein Video von der Räumung der Redaktion zeigt dramatische Szenen.
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